Thuḷḷal ist ein Soloauftritt, der das Singen von Geschichten in Versen mit einfachen Tanzschritten, ausdrucksstarker Mimik und Handgesten kombiniert. Aufgeführt zumeist bei traditionellen Tempelfesten oder für Kulturvereine, trägt der Darsteller (Der Thuḷḷalkāran) die einzelnen Verse immer zuerst vor. Der begleitende Sänger, der mit kleinen Zimbeln auch permanent den Rhythmus vorgibt, wiederholt sie dann. Ein Trommler unterstützt mit einer Mṛdangam den Darsteller bei seiner Inszenierung.
Die Thematik der in Malayāḷam (Landessprache in Kerala) geschriebenen Texte entstammt der indischen Mythologie. In seine Nacherzählungen hat der Poet Kunchan Nambiar im 18.Jh. viel Humor, Satire, Sozialkritik und philosophische Gedanken mit eingeflochten.
Unterschieden wird bei Rhythmen, Kostüm und Schminke zwischen den drei Stilen Ōṭṭan Thuḷḷal, Śῑtankan Thuḷḷal und dem nur selten
gezeigten Parayan Thuḷḷal.
Die von Männern und Frauen gespielten Auftritte haben meist eine Länge von 60-90 Minuten und sind bis heute beim Publikum sehr beliebt.
Unter Ursprung können Sie noch mehr über die Hintergründe erfahren.
|
|